Samstag, 23. August 2008

In the afternoon...

So! Bisher hatte ich einen sehr netten Nachmittag. Hab' meine Nägel manikürt, ein Fussbad genommen und "Die fetten Jahre sind vorbei" angeschaut.

Sehr gemütlich, mit Kaffee, zugedeckt und bei offenem Fenster. Es ist heut bisschen herbstlich was mich sehr freut weil ich mich schon total nach dem Herbst sehne :)

Alles in Allem wirklich ein richtig gammliger, chilliger Fernsehnachmittag. Heut' abend werd' ich noch mit einer Freundin ein Bierchen zischen und dann war das ein feiner Tag.




Der Film handelt von zwei Freunden – Peter (Stipe Erceg) und Jan (Daniel Brühl). Die beiden rebellieren gegen das etablierte Bürgertum indem sie in allein stehende Villen einbrechen und alles auf den Kopf stellen. Sie stehlen jedoch nichts sondern wollen einfach ein Zeichen setzen. Die Geschädigten sollen zum Nachdenken angeregt werden, sie sollen Angst kriegen. Ihr Reichtum soll ihnen nicht mehr die Sicherheit bieten die sie gewöhnt sind sondern genau das Gegenteil. Sie sollen sich ständig beobachtet fühlen und nie allein während sie ihrem Luxus fröhnen.

Weil Julia (Julia Lentsch), Peters Freundin, im Rückstand mit der Miete ist erhält sie eine Räumungsklage und Peter tritt alleine den gemeinsam geplanten Urlaub an während Jan Jule beim Renovieren hilft. Die beiden lernen sich kennen, sprechen über Jules Probleme, insbesondere die hohen Schulden und verlieben sich dabei ineinander.

Nachdem Jan ihr erzählt, dass Peter und er sich nachts nicht zum Plakatieren aufmachen sondern Villen auf den Kopf stellen und mit den Nachrichten „Die fetten Jahre sind vorbei“ oder „Sie haben zu viel Geld. Gezeichnet die Erziehungsberechtigten“ hinterlassen, zeigt er ihr eine Villa die er gerade beobachtet.

Jule bemerkt nach einer Weile, dass sie sich in Zehlendorf befinden, wo der Gläubiger von ihr lebt, dem sie 95.400 Euro schuldet weil sie ihm aus Fahrlässigkeit mit ihrem Auto in seine S-Klasse gekracht ist. Die beiden brechen in die Villa ein, stellen alles auf den Kopf und küssen sich im Pool des Hauses.

Jule bemerkt später dass sie ihr Handy liegen hat lassen und fährt mit Jan noch mal dorthin um es zurück zu holen. Jedoch kehrt der Gläubiger von Jule, Hardenberg (Burghart Klaußner), in dem Moment zurück und überrascht Jule die er sofort erkennt. Jan schlägt ihn k.o. und beide werden total hysterisch und rufen Peter an, welcher sofort kommt. Gemeinsam entführen sie Harenberg und halten ihn in einer Almhütte fest, wo Peter auch von der Verliebthit Jule und Jans erfährt…

So nimmt der Film noch seinen Lauf und ich will jetzt nicht alles hier verraten, falls ihn jemand noch nicht gesehen hat.

Die Schauspieler sind erfrischend glaubwürdig in ihrer Sprache, ihren Handlungen, wie sie agieren und wie sie sich ausdrücken. Wenn ich mal kurz vom Bildschirm weggeschaut hab’ um irgendwas zu suchen oder zu holen kam es mir stellenweise vor als würden Freunde von mir auf der Couch sitzen und irgendwas reden.

Achja und verliebt hab' ich mich auch wieder ein bisschen, und zwar in Daniel Brühl ... Sind wir nicht alle ein bisschen Bluna :o)

Hier noch die - meines Erachtens - besten Stellen des Films:

Zu einer Uhr, die er mitgehen hat lassen.
„Ich hab’ sie am Regal liegen sehn und dachte nur…“
Stellt das Radio an…
„So schön, schön …“

„94.500“
„Euro?“
„Ja“
„Wie hast’n das gemacht? Hast du eine Fabrik angezündet?“

"Kiffen erstickt die revolutionäre Energie der Jugend. Gras auch? Nee … Gras ist okay.“

„Hab’ Scheiße gebaut. Jetzt muss ich dafür gerade stehen.“
„Aber wer sagt denn das? Die Bullen, die Staatsanwälte, die Bild Zeitung?“

"Das Rebellieren ist halt schwieriger geworden. Früher brauchtest nur zu kiffen und lange Haare zu haben und das Establishment war automatisch gegen dich. Und was früher subversiv war, kannst du heute im Laden kaufe - Che-Guevara T-Shirts, Anarcho-Sticker…“


"Weißt du ich hab' gedacht mit dem Geld kommt die Freiheit. Das Gegenteil ist der Fall. Du fühlst dich manchmal erdrückt von Verantwortung."

Mitgenommen hab' ich aus dem Film auch noch dieses Glanzstück. Eine von Jeff Buckley interpretierte Version von Leonard Cohens "Halleluja".


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